11.12.2018; ab 19:30 Uhr; Vereinsheim (Vereinsgaststätte) des KGV Rüstringen, Neuengrodener Weg 50, 26386 Wilhelmshaven
Im Universum sind Wasserstoff mit einem Anteil von 90 Prozent und Helium mit einem Anteil von 9,9 Prozent vorherrschend. Wasserstoff und Helium sind direkt nach dem Urknall entstanden, bilden die Hauptbestandteile von Sternen und Interstellarer Materie. Alle anderen Elemente, in der Astrophysik als „Metalle“ bezeichnet, machen nur einen Anteil von 0,1 Prozent aus. Sie entstanden durch Kernfusion in Sternen oder durch Prozesse bei Supernovae (Sternexplosionen). Trotz des geringen Anteils an „Metallen“ und der geringen Materiedichte im Universum sind im Interstellaren Raum (der Raum zwischen den Sternen) bisher rund 200 chemische Verbindungen nachgewiesen worden. Deren Entstehung und Verteilung ist Gegenstand der Astrochemie. Im Universum gelten die gleichen physikalischen und chemischen Gesetze wie auf der Erde. Allerdings herrschen dort aufgrund der sehr geringen Materiedichte besondere Rahmenbedingungen für chemische Prozesse. Letztendlich ist die Astrochemie auch eine wichtige Voraussetzung für die Astrobiologie. Das Leben auf der Erde basiert auf Kohlenstoffchemie (Organische Chemie). Diese dürfte auch die wahrscheinlichste Grundlage auch für mögliches Leben außerhalb der Erde sein. Für die biologische Evolution waren zunächst die entsprechenden chemischen Prozesse Voraussetzung. Chemische Prozesse finden im Interstellaren Raum bzw. innerhalb der Interstellaren Materie und auf astronomischen Objekten (Planeten, Zwergplaneten, Kleinkörpern, Monden, Planemos) statt.