von Diplom-Physiker / Astrophysiker Andreas Schwarz

Am 25.06.2021 veröffentlichte eine Arbeitsgruppe des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) einen Untersuchungsbericht zu 144 Fällen von unidentifizierten Luftraumphänomenen („unidentified aerial phenomena“, kurz („UAP“), welche vom US-Militär beobachtet wurden. Der Bericht wurde für den Kongress der Vereinigten Staaten erstellt. Vorausgegangen war die Veröffentlichung von Aufnahmen der US-Luftwaffe, welche „Unidentifizierte Flugobjekte“ („UFO“) mit ungewöhnlichen Flugeigenschaften zeigten. Die untersuchten Luftraumphänomene traten in einem Zeitraum von 2004 bis 2021 auf.

Von den 144 Fällen konnte einer als Ballon identifiziert werden, aus dem Luft entwich. In 80 Fällen wurden die unidentifizierten Flugobjekte durch gleich mehrere Sensoren erfasst. Bei 18 Fällen wurden ungewöhnliche Bewegungsmuster oder ungewöhnliche Flugcharakteristiken beobachtet. Eine Erklärung für die Luftraumphänomene liefert der Bericht nicht. Nach diesem gebe es keine Hinweise darauf, dass sich hinter den unter anderem von Piloten der US-Marine beobachteten unidentifizierten Luftphänomenen geheime Technik, etwa von China oder Russland, oder außerirdische Raumfahrzeuge steckten. Das lasse sich aber nicht ausschließen. Andere Erklärungen, etwa meteorologische oder weitere physikalische Phänomene ließen sich nicht nachweisen oder ausschließen. Damit gibt der Bericht im Wesentlichen den aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet der unidentifizierten Luftraumphänomene bzw. unidentifizierten Flugobjekte wieder.

Unidentifizierte Luftraumphänomene

Zur wissenschaftlichen Untersuchung dieser Phänomene muss zwischen UAPs bzw. UFOs im weiteren Sinne und im engeren Sinne unterschieden werden. Zunächst sind alle Objekte im Luftraum, welche noch nicht identifiziert sind, UAPs bzw. UFOs im weiteren Sinne. Viele dieser Objekte lassen sich nach einer Untersuchung jedoch identifizieren und auf bekannte Phänomene zurückführen. Bei einigen Fällen ist die Datenlage so schwach, dass eine Untersuchung zu keinen Ergebnissen führen kann. Doch gibt es wenige Fälle, die auch nach einer wissenschaftlichen Analyse mit ausreichendem Datenmaterial nicht als bekannte Objekte oder Phänomene identifiziert werden können. In diesen Fällen können bekannte Objekte oder Phänomene als Erklärung ausgeschlossen werden. Bei diesen Phänomenen wird dann von UAPs bzw. UFOs im engeren Sinn gesprochen. Hier bedarf es einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung.

Die im Jahr 1977 gegründete „Groupe d’études et d’informations sur les phénomènes aérospatiaux non identifiés“ („GEIPAN“), auf Deutsch „Studiengruppe für Informationen über nicht identifizierte Luft- und Raumfahrtphänomene“, hat die Aufgabe, Berichte über unidentifizierte Luftraumphänomene zu sammeln, zu analysieren, zu archivieren und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse zu informieren. Die GEIPAN ist heute eine Abteilung des Nationalen Zentrums für Raumfahrstudien („Centre national d’études spatiales“ kurz „CNES“) der Republik Frankreich. Sie ordnet alle Fälle – mittlerweile 2923, die online unter https://www.geipan.fr/en aufgeführt sind – in eine von vier Kategorien ein:

  • A (Phänomen perfekt identifiziert) 672 Fälle / 23 %
  • B (Phänomen wahrscheinlich identifiziert) 1176 Fälle / 40,2 %
  • C (Phänomen mangels Daten nicht identifizierbar) 976 Fälle / 33,4 %
  • D (Phänomen unidentifiziert) 99 Fälle / 3,4 %

Die Luftraumphänomene der Kategorie D konnten trotz ausreichender Datenlage nach einer Analyse nicht identifiziert werden. Genau diese Objekte bzw. Phänomene bedürfen einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung. Eine vergleichbare Einrichtung wie die GEIPAN gibt es in Deutschland nicht. Es gibt allerdings verschiedene Organisationen auf privater Basis (Vereine), welche sich mit der Thematik beschäftigen. Dies sind die MUFON CES, die „Deutschsprachige Gesellschaft für UFO-Forschung“ („DEGUFO“) und die „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V.“ („GEP“). Gemeinsam betreiben diese die „UFO-Datenbank – Erfassung und Archivierung von UFO-Sichtungen“ (ufo-db.com). Sichtungen können diesen Vereinigungen oder der deutschen Flugsicherung gemeldet werden.

Aus Sicht der Wissenschaft können bisher nur folgende Aussagen getroffen werden: „Bei einem kleinen Anteil aller untersuchten Fälle kann das Objekt bzw. Phänomen trotz ausreichender Datenlage nach einer Untersuchung nicht identifiziert werden. Es handelt sich aufgrund des Untersuchungsergebnisses um ein unidentifiziertes Flugobjekt bzw. Luftraumphänomen. Eine Erklärung dafür gibt es derzeit noch nicht.“

Aus der speziellen Sicht der Astrophysik muss daher ein Punkt ganz klar hervorgehoben werden. Es gibt keinen Anhaltspunkt für die Art und Herkunft der unidentifizierten Objekte. Es gibt insbesondere keinen Beweis für eine außerirdische Herkunft oder Ursache. Die Schlussfolgerung „UAPs“ bzw. „UFOs“ sind außerirdische Raumschiffe ist daher nach dem jetzigen Stand der Forschung unwissenschaftlich und daher falsch. Allerdings kann eine außerirdische Herkunft oder Ursache auch nicht ausgeschlossen werden. Die Frage nach der Art der Objekte bzw. Phänomene ist noch völlig offen und ungeklärt. Eine mögliche außerirdische Herkunft berührt die Frage nach der möglichen Entstehung und Entwicklung von Leben im Weltraum. Damit beschäftigt sich ein anderes Forschungsgebiet: Die Astrobiologie.

Astrobiologie

Die Astrobiologie (Astronomie + Biologie) erforscht die Möglichkeit von Leben auf Planeten und anderen astronomischen Objekten (z. B. Monden) im Weltraum. Hierbei kann es sich um Objekte im Sonnensystem oder in anderen Sternensystemen handeln. Die Frage, ob prinzipiell Leben auf astronomischen Objekten möglich ist, kann bereits positiv beantwortet werden, da nachweislich Leben auf der Erde existiert. Bisher ist außerhalb des Planeten Erde jedoch noch kein Leben auf anderen Planeten bzw. anderen astronomischen Objekten nachgewiesen worden. Grundlegende Fragen der Astrobiologie sind, unter welchen Rahmenbedingungen Leben entsteht und wie wahrscheinlich diese Entstehung ist.

Als Referenz für Leben steht uns bisher nur das Leben auf der Erde zur Verfügung. Dieses ist auf Kohlenstoff aufgebaut und nutzt für seine Entwicklung Wasser als Lösungsmittel. Kohlenstoff und Wasser sind besonders geeignete Grundlagen für Leben. Leben könnte theoretisch auch auf einer anderen Grundlage beruhen, etwa Silizium. Des Weiteren könnte auch ein anderes Lösungsmittel als Wasser zur Entwicklung des Lebens dienen. Doch dürften Alternativen zu Kohlenstoff und Wasser nach dem gegenwärtigen Forschungsstand zumindest weniger gut geeignet und damit unwahrscheinlicher sein. Somit wird bei der Suche nach außerirdischen Lebensformen in erster Linie nach Leben auf Kohlenstoffbasis und nach flüssigem Wasser gesucht.

Dies führt uns zu dem Begriff der habitablen Zonen. Das ist der Abstandsbereich eines astronomischen Objekts von einem Stern, bei dem flüssiges Wasser existieren kann. Diese hängt allerdings nicht nur vom Abstand zum Stern ab, sondern auch von der Atmosphäre des astronomischen Objektes. So haben unter anderem auch der Atmosphärendruck und die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre, etwa der Anteil an Treibhausgasen, Einfluss auf den Aggregatzustand des Wassers. Auf einem astronomischen Objekt können auch lokale bzw. planetare habitable Zonen bestehen, etwa aufgrund einer inneren Wärmequelle. Darüber hinaus dürfte es auch eine galaktische habitable Zone geben. Weder zu nah am Zentrum der Galaxis noch in ihren Außenbereichen dürfte die Entwicklung von Leben wahrscheinlich sein. 

Wie wahrscheinlich sind die Existenz und die Entwicklung von Leben? Diese Frage ist noch völlig offen, Gegenstand der Forschung und von Spekulationen. Vielleicht kann erst der Nachweis von Leben außerhalb der Erde eine Antwort darauf geben. Dieser kann auf drei Arten erfolgen: Zum Ersten durch die direkte Untersuchung von astronomischen Objekten, was den Untersuchungsbereich derzeit auf das Sonnensystem beschränkt. Zum Zweiten durch den Nachweis von bestimmten Molekülen möglich, die als biologische Indikatoren geeignet sind. Im Falle einer kulturell-technisch entwickelten außerirdischen Zivilisation, die der Kommunikation fähig ist, kann zum Dritten nach künstlichen elektromagnetischen Signalen oder Artefakten dieser Zivilisation gesucht werden.

Wenn eine kulturell-technisch hoch entwickelte außerirdische Zivilisation besteht, könnte diese uns mit Hilfe einer entsprechend technisch entwickelten Raumfahrt besuchen oder haben derartige Besuche bereits stattgefunden? Die direkte Kommunikation zwischen der Menschheit und einer außerirdischen Zivilisation wäre wohl nur in diesem Fall möglich. In allen anderen Fällen dürfte eine direkte, zeitnahe Kommunikation ausgeschlossen sein. Denn sie kann höchstens mit Lichtgeschwindigkeit erfolgen. Im Durchschnitt dürften außerirdischen Zivilisationen, wenn sie existieren, zwischen 100 und 1.000 Lichtjahre von uns entfernt sein. Entsprechend lange würde eine Kommunikation dauern. Die bisherigen Untersuchungen der unidentifizierten Luftraumphänomene bzw. Flugobjekte brachten keinen Nachweis für eine mögliche außerirdische Herkunft oder Ursache.

Die bisherigen Untersuchungen der UAPs bzw. UFOs

Die Untersuchung er „UAPs“ bzw. „UFOs“ erfolgte zunächst im Rahmen des Militärs. Primäres Ziel dieser Untersuchungen war neben der Identifizierung des Phänomens auch die Frage, ob durch UAPs bzw. UFOs die Sicherheit gefährdet würde. Durch das US-Militär wurden unter anderem folgende Projekte durchgeführt: Projekt Sign (1947 – 1949), Projekt Grudge (1949) und Projekt Blue Book (1951 – 1969).

Im Auftrag der US Air Force untersuchte von 1966 bis 1968 ein ziviles und als unabhängig bezeichnetes Forschungsteam an der Universität von Colorado, unter Leitung des Quanten-Physikers Edward U. Condon, das UFO-Phänomen. Die Finanzierung des Projekts erfolgte auf Basis eines 500.000 Dollar-Vertrages. Im Abschlussbericht kam Edward U. Condon im Jahre 1969 zu dem Schluss: „In den vergangenen 21 Jahren hat die UFO-Forschung nichts zu unserem wissenschaftlichen Wissensschatz beigetragen … Daher kann eine Fortsetzung der UFO-Forschung wahrscheinlich nicht mit der Erwartung gerechtfertigt werden, dass sie wissenschaftliche Fortschritte bringt“ Auf Basis dieses Berichtes wurde das militärische Projekt Blue Book ebenfalls im Jahre 1969 beendet und kam zu folgendem Schluss: „Nach zweiundzwanzig Jahren der Ermittlung… keine der bekanntgegebenen und untersuchten unbekannten Objekte stelle eine Gefahr für unsere nationale Sicherheit dar.

Die Ergebnisse der Untersuchungen waren allerdings nicht unumstritten, vor allem die Schlussfolgerung, dass eine weitere Untersuchung des Phänomens unnötig sei. Im Ergebnis kamen die Untersuchung zu dem Schluss, dass die überwiegende Anzahl der Beobachtungen auf bekannte Phänomene wie hochfliegende Flugzeuge, Satelliten, Ballone, Blitze bzw. Kugelblitze, Polarlichter, Halos, Wolkenformationen, Meteore, helle Planeten oder Reflexionen zurückzuführen sei. Ein kleiner Anteil ließ sich aufgrund der Datenlage nicht verifizieren. Allerdings wurde ein weiterer kleiner Anteil als tatsächlich unidentifiziertes Phänomen eingestuft. Daher neigt die Wissenschaft heute dazu das UFO-Phänomen durchaus ernst zu nehmen und die unidentifizierten Luftraumphänomene zu untersuchen. Der aktuelle Bericht des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienste der USA vom 25.06.2021 empfiehlt ausdrücklich die weitere Erforschung des Phänomens und sieht auch eine mögliche Gefährdung der nationalen Sicherheit der USA. Damit unterscheidet sich dieser Bericht deutlich vom Condon-Abschlussbericht und den daraus resultierenden Abschlussbericht des Projektes Blue Book aus dem Jahr 1969.  

Die hier aufgezählten Projekte bzw. Untersuchung zur Erforschung der unidentifizierten Luftraumphänomene sind die bekanntesten, jedoch nicht die einzigen. Weitere Studien und Untersuchen wurden von verschiedenen Institutionen unter anderem in Argentinien, Chile, Frankreich, Norwegen, Uruguay, den USA und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Es wurden und werden immer wieder entsprechende Projekte bzw. Untersuchungen vorgenommen. Zu wesentlich anderen Ergebnissen kamen sie bisher nicht. Als Fazit zu allen bisherigen Untersuchungen kann festgehalten werden: Ein kleiner Anteil der beobachteten Luftraumphänomene bzw. Flugobjekte lässt sich auch bei ausreichendem Datenmaterial nach einer Analyse nicht identifizieren. Es handelt sich um ein unidentifiziertes Phänomen bzw. Flugobjekt. In den Schlussfolgerungen bzw. Interpretationen der Ergebnisse weichen die Untersuchungen durchaus ab. Einen konkreten Beweis für eine bestimmte Erklärung der Herkunft oder Ursache des unidentifizierten Luftraumphänomens lieferte bisher keine Untersuchung. Eine Erklärung steht daher nach wie vor noch aus.

Die Wahrscheinlichkeit einer außerirdischen Raumfahrtmission zur Erde

Wir haben keinen Beleg dafür, dass außerirdische Lebewesen die Erde mit Hilfe einer entsprechenden Raumfahrttechnik besuchen oder in der Vergangenheit besucht haben. Noch weniger wissen wir, ob es vielleicht bestimmte physikalische Phänomene, z. B. der Raumzeit, oder ähnliches geben könnte, die Raumfahrtmissionen auf große Distanzen ermöglichen. Wir sprechen hier von sogenannter interstellarer Raumfahrt. Der interstellare Raum ist der Bereich zwischen den Sternen bzw. Sternsystemen mit Planeten. Die Abstände zwischen den Sternen bzw. Sternsystemen sind sehr groß. Selbst das Licht braucht Jahre bis Jahrtausende, um diese Entfernungen zurückzulegen.

Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie können materielle Körper die Lichtgeschwindigkeit selbst nicht erreichen oder überschreiten. Dies ist der gegenwärtige Stand unserer Erkenntnisse, wobei diese Theorie bisher bestens durch die Forschung bestätigt wurde. Demnach sind Reisen also höchstens mit annähernder Lichtgeschwindigkeit denkbar. Allerdings müssten selbst für solche Reisen gewaltige Energiemengen aufgebracht werden. Schon ein Elementarteilchen in einem Teilchenbeschleuniger auf annähernder Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen bedarf einer großer Energiemenge. Im Falle der Nutzlast eines Raumschiffes wäre die benötigte Energiemenge astronomisch. Hinzu kommen noch die Effekte der Relativitätstheorie. Zwar verlangsamt sich nach der Relativitätstheorie der Zeitablauf in einem Raumschiff, welches mit annähernder Lichtgeschwindigkeit fliegt, um einen bestimmten Faktor. Allerdings nimmt nach dieser Theorie auch die Masse des Raumschiffs um den gleichen Faktor zu, was zusätzliche Energie notwendig machen würde. Auch ans Material eines Raumschiffes müssten hohe Ansprüche gestellt werden. Der Weltraum ist nicht völlig leer, sondern mit interstellarer Materie aufgefüllt. Diese Materie würde mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf das Raumschiff treffen. Auch die Kollision mit größeren Objekten wäre möglich, da ein rechtzeitiges Ausweichen bei solch hohen Geschwindigkeiten unwahrscheinlich wäre.

Eine andere Frage wäre die Möglichkeit von Mehrgenerationen-Raumschiffen, d.h. in diesem Fall würde eine entsprechend lange Reisezeit eingeplant. Natürlich müsste die Besatzung in einem Raumschiff auch vor der Kosmischen Strahlung geschützt werden, das ist allerdings schon bei einem Flug von der Erde zum Mars erforderlich.

Letztendlich hängt die Wahrscheinlichkeit einer interstellaren Raumfahrt von der notwendigen Zurücklegung der Entfernung ab. Selbst wenn es rund eine Million außerirdischer Zivilisationen gäbe, läge nach Schätzungen der durchschnittliche Abstand zwischen ihnen etwa in einem Bereich von 100 bis 1.000 Lichtjahren. Die Frage ist, ob selbst bei fortschrittlicher Raumfahrttechnik solche Missionen durchgeführt werden können oder würden. Hinzu müsste auch kommen, dass die Erde vor einer solchen Mission bereits durch eine außerirdische Zivilisation entdeckt worden sein sollte. Ein zufälliges Aufeinandertreffen dürfte ebenfalls unwahrscheinlich sein.

Im Ergebnis kann die heutige Wissenschaft nichts Verbindliches über die Möglichkeit einer interstellaren Raumfahrt aussagen. Ausgeschlossen werden kann diese jedoch nicht. Die Wahrscheinlichkeit einer interstellaren Raumfahrt dürfte in Abhängigkeit von der Länge der Reisestrecke abnehmen. Auch ist noch völlig unbekannt, ob bestimmte physikalische Phänomene, etwa die Raumzeit, die Möglichkeit einer interstellaren Raumfahrt auf große Distanzen eröffnen. Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand in Verbindung mit den Ergebnissen der bisherigen Erforschung des UFO-Phänomens dürfte die Möglichkeit eines Besuches von außerirdischen Lebewesen auf der Erde in der Vergangenheit oder in der Gegenwart zwar nicht völlig ausgeschlossen werden, jedoch unwahrscheinlich sein. Die Zukunft wird zeigen, ob wir hier zu anderen Schlussfolgerungen kommen werden.

Fazit

Ein großer Teil der „Unidentifizierten Luftraumphänomene“ („UAPs“) bzw. „Unidentifizierten Flugobjekte“ („UFOs“) kann auf bekannte Phänomene zurückgeführt werden. Ein kleiner Teil kann aufgrund fehlender Daten nicht analysiert werden. Ein weiterer kleiner Teil der Luftraumphänomene bzw. Flugobjekte bleibt trotz einer Analyse mit ausreichem Datenmaterial unidentifiziert. Eine Erklärung für diese gibt es nicht. Hier muss eine weitere wissenschaftliche Untersuchung erfolgen. Damit die Erforschung des Phänomens zu greifbaren Ergebnissen führen kann, muss eine geeignete wissenschaftliche Methodik entwickelt werden. Des Weiteren sollten die unidentifizierten Luftraumphänomene international nach anerkannten und vergleichbaren wissenschaftlichen Methoden erforscht werden.

Im Jahr 1978 waren UAPs bzw. UFOs Thema in der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Diese formulierte in der völkerrechtlich nicht bindenden Resolution A/33/426 das Ziel die Möglichkeit von außerirdischen Lebensformen und Unidentifizierte Flugobjekten zu erforschen. Unter Ziffer 2 fasst die Resolution die Ziele wie folgt zusammen: „Die Generalversammlung lädt interessierte Mitgliedstaaten ein, geeignete Schritte auf nationaler Ebene zur Koordination wissenschaftlicher Forschung und Untersuchung außerirdischen Lebens, einschließlich unidentifizierter fliegender Objekte zu unternehmen, und den Generalsekretär über die Beobachtungen, Forschung und Evaluierung dieser Aktivitäten zu informieren.” Diese Resolution muss international umgesetzt werden. Auch die Europäische Union (EU) und die Bundesrepublik Deutschland sollten sich an dieser Umsetzung beteiligen. Die dafür notwendigen Forschungen sollten ausgeweitet werden.

Aus Sicht der Astrophysik bzw. Astrobiologie stellt sich derzeit nicht die Frage nach einer außerirdischen Herkunft oder Ursache der unidentifizierten Luftraumphänomene bzw. Flugobjekte, welche als Beleg für außerirdische Lebensformen dienen könnten. Für die These nach einer möglichen außerirdischen Herkunft oder Ursache gibt es derzeit keine Hinweise. Doch ausgeschlossen ist eine derartige Erklärung für das Phänomen ausdrücklich nicht. Die Astrophysik bzw. Astrobiologie kann und sollte dennoch ihren Anteil an der Erforschung des Phänomens leisten. Eine Erklärung für die unidentifizierten Luftraumphänomene bzw. Flugobjekte kann nur im Rahmen der Wissenschaft nach anerkannten und geeigneten wissenschaftlichen Methoden gefunden werden. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unter den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist daher geboten.

Informationen: Ausführliche Informationen zur Astrobiologie mit einer Abhandlung (PDF) zum Thema finden sich unter folgenden Link: Astromare: Astrobiologie https://www.astromare.org/theoretische-astronomie/galaxis/astrobiologie/