Die Venus ist von vergleichbarer Größe wie die Erde und hat einen Durchmesser von 12.104 km. Die Masse der Venus beträgt 0,81 Erdmassen und ihre mittlere Dichte hat einen Wert von 5,24 g/cm³, was ebenfalls vergleichbar mit den entsprechenden Werten für die Erde (Masse = eine Erdmasse, Dichte = 5,62 g/cm³) ist. Am irdischen Himmel erscheint sie uns als Abend- oder Morgenstern. Mit einer scheinbaren Helligkeit von -4m,4 ist die Venus dort nach der Sonne und dem Mond das hellste Objekt. Ebenso wie der innere Planet Merkur und der irdische Mond zeigt die Venus Phasen. Aufgrund einer dichten Atmosphäre, die im optischen Licht weitgehend strukturlos erscheint, weichen die Venusphasen in ihrem Aussehen etwas von den scharf begrenzten Mondphasen ab. Der Mond verfügt ebenso wie der Merkur über keine nennenswerte Atmosphäre.
Die mittlere Entfernung der Venus von der Sonne beträgt rund 107,9 Millionen Kilometer. Die Bahn der Venus ist weitgehend kreisförmig, d.h. ihre Bahn-Exzentrizität ist mit einem Wert von 0,007 gering, so dass ihre Entfernung zur Sonne zwischen rund 107,6 Millionen und 108,2 Millionen Kilometer schwankt. Auch die Bahnneigung gegen die Ekliptikebene ist mit 3° relativ gering. Die Venus kommt mit einem möglichen Minimalabstand zur Erde von rund 42 Millionen Kilometern der Erde am nächsten von allen Planeten. Der Minimalabstand von Erde und Mars beträgt etwa 55 Millionen Kilometern.
Lange Zeit war unklar, was unter der dichten Wolkendecke der Venus verborgen war. Die Annahmen reichten von einem Wüstenplaneten über eine feucht-warme sumpfige Landschaft mit Pflanzen oder auch Tieren bis hin zu einem Planeten, der vollständigen von einem Ozean aus Wasser bedeckt ist. Auch die Dauer der Rotation des Planeten um seine eigene Achse konnte aufgrund der dichten Wolkendecke sehr lange nicht bestimmt werden. Die Annahmen reichten hier von wenigen Stunden bis zu der Dauer eines Umlaufs der Venus um die Sonne von 225 Tagen. Erst aufgrund von Radarmessungen und Raumfahrtmissionen konnten die Geheimnisse der Venus gelüftet werden. Etwa 70 Prozent der Oberfläche sind Ebenen mit wenig Niveauunterschieden. Bis zu 2.000 Meter tiefe Einsenkungen machen zirka 20 Prozent und kontinentartige Hochländer (Ishtar Terra, Aphrodite Terra) rund 10 Prozent der Venusoberfläche aus. Der Druck der zu rund 96 Prozent aus Kohlenstoffdioxid bestehenden Venusatmosphäre auf der Oberfläche des Planeten entspricht dem 90fachen des Erdatmosphärendruckes auf der irdischen Oberfläche (92 bar = 92.000 hPa). Aufgrund der dichten Wolkendecke gleicht die Tagesbeleuchtung auf der Venus einem stark bewölkten Tag auf der Erde. Allerdings streut die Venusatmosphäre sehr stark blaues Licht, so dass die Venusoberfläche in einem rötlichen Licht erscheint. Die Oberflächentemperatur auf der Venus beträgt zirka 480°C und kommt durch einen sogenannten Treibhauseffekt aufgrund der sehr dichten, weitgehend aus CO2 bestehenden Atmosphäre zustande. Wegen der langsamen Rotation der Venus kommt es auch zu keinem Temperaturausgleich.
Die Rotation konnte erst in den 60er Jahren durch Radarmessungen bestimmt werden und beträgt 243 Tage. Das ist länger als ein Venusjahr von 225 Tagen. Des Weiteren erfolgt die Rotation retrograd, also entgegengesetzt dem Rotationssinn aller anderen Planeten des Sonnensystems. Die langsame und retrograde Rotation könnte die Folge einer Kollision mit einem großen Objekt in der Vergangenheit der Venus gewesen sein. Des Weiteren könnten auch Resonanzeffekte aufgrund von Gezeitenwirkungen eine Rolle spielen. Die Rotationsachse der Venus hat definitionsgemäß eine Neigung von 177,36° und steht praktisch auf dem Kopf.
Die Venus verfügt nur über einen sehr verschwindenden Anteil von Wasser. Dieser gleichmäßig verteilt auf der Venusoberfläche würde eine Dicke von 3 cm ergeben. Im Falle der Erde und ihrer Wassermengen wären dies 3 km. Der innere Aufbau der Venus ähnelt hingegen dem der Erde. Die Venus verfügt über einen Kern aus Eisen und Nickel, der von einem Mantel umgeben ist. Um den Mantel herum befindet sich wiederum eine Kruste aus Gestein. Aufgrund der langsamen Rotation der Venus kann sich in ihrem teilweise flüssigen Kern jedoch kein nennenswertes Magnetfeld herausbilden. So kommt es zu stärkeren Wechselwirkungen zwischen der Venusatmosphäre und der Kosmischen Strahlung, als es bei der Erde der Fall ist.